Montag, 28. März 2016

von Glocken und Schellen

Ob Glocken oder Schellen, bezaubernd sind sie alle, vor allem wenn sie in so grosser Zahl auftreten: in der näheren und weiteren Umgebung von La Sarraz im Waadtland findet man Tausende von wilden Osterglocken (Narcissus pseudonarcissus) und einen schönen Bestand von Kuhschellen (Pulsatilla vulgaris). Aufgrund der zahlreich gefundenen Rosetten lässt sich auch erahnen, dass hier schon bald viele Orchideen-Arten blühen werden.



Schon in der Nähe des Bahnhofs von La Sarraz findet man
eine Unzahl von Orchideenrosetten......

wahrscheinlich 
Bocks-Riemenzungen (Himantoglossum hircinum)





Weisses Veilchen (Viola alba)







Der Canal d' Entreroches durch den Mormont
sollte einst die Nordsee mit dem Mittelmeer
verbinden, blieb aber, wie man hier sieht,
ein unerfüllter Traum.






Schon bald nach dem Mormont
beginnen die Osterglockenfelder von Eclépens.

Erstaunlicherweise wachsen sie hier meist mitten im Wald,
soweit das Auge reicht.





Was ist hier falsch?
(Osterglocken haben normalerweise nur sechs Perigonzipfel!)


Der Weg führt mitten durch die Blumenteppiche.


In einigen Magerweiden bei La Sarraz und Ferreyres
findet man jetzt eine meiner Lieblingsblumen,
die Kuhschellen......


ebenso wie unzählige verschiedene Orchideenrosetten,
hier wahrscheinlich Hummel-Ragwurz (Ophrys holosericea)


Wegen des regnerischen Wetters sind
die Kuhschellen vorerst geschlossen,.......



sehr wahrscheinlich
Schwärzliches Knabenkraut (Orchis ustulata)




öffnen sich aber, sobald die Sonne erscheint.

Ein Blick auf die Flaumeichen-Wälder von La Sarraz.


Die Kuhschelle ist heute in der freien Natur sehr selten
geworden. Schon eher kennt man sie als Gartenblume.






Mittwoch, 23. März 2016

Walliser Frühling

Dem Hochnebel entfliehend feierte der Blumenwanderer am 21. März den Frühlingsbeginn im Wallis, denn dieses hat jetzt ganz besondere Blumen zu bieten.  Auf dem Programm standen nicht nur die Klassiker Adonisröschen, Berg-Anemone (Turtmann) und Lichtblume (Eischoll), sondern auch die seltene Spinnen-Ragwurz (Ollon).



Mit viel Glück fand ich die ersten Blüten
des Adonisröschens (Adonis vernalis) bei Turtmann.
Was ist denn hier Gelbes im trockenen Gras?


Seine Knospen stossen direkt aus dem Steppengras des Chrizhubels.




Ebenso zeigen sich die ersten
Berg-Anemonen (Pulsatilla montana), ...
auch sie eine Walliser Spezialität.





Frühlings-Fingerkraut (Potentilla verna)
stellenweise gibt es im Wallis rein weisse
Leberblümchen (Hepatica nobilis)











auf den Matten um Eischoll traf ich massenweise
Lichtblumen an (Bulbocodium vernum).

Sie sehen nur so aus, gehören aber nicht zu den Krokussen.




Für die Bienen dürften sie die erste Nahrungsquelle darstellen.


Kaum ist der Schnee im Hintergrund geschmolzen,
entfalten die Lichtblumen ihre rosa Sterne im noch dürren Gras.



bei Ollon im Unterwallis waren die Matten mit
Frühlings-Schlüsselblumen bedeckt (Primula veris)
zwei zusammengewachsene
Kastanienbäume (Castanea sativa)


der Star der Tages:
die Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes)...
hat ihre ersten Blüten geöffnet.


ganz selten trifft man hier auch auf
einzelne rosa Leberblümchen

So früh im Jahr habe ich diese Orchideenart
 noch nie in freier Natur gesehen.



Samstag, 19. März 2016

die Hundszahnlilie u.v.a.m.

Die Hundszahnlilie (Erythronium dens-canis) ist ein seltenes Liliengewächs, das in der Schweiz nur im Kanton Genf und im südlichen Tessin wild wächst. Dass wir Berner nicht so weit reisen müssen, um diese Rarität zu bewundern, verdanken wir dem Botanischen Garten Bern. Dort blüht sie jetzt im Freien mit einem schönen Bestand.


Nicht schlecht staunte der Blumenwanderer,
als er im Mittelmeerhaus ebenfalls eine bereits blühende
einheimische Orchidee fand......

die Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes)
Sie wird allerdings nicht von Spinnen,
sondern von den Männchen einer Sandbienenart bestäubt,
welche die Blütenlippe für ein Weibchen halten.





Hundszahnlilien (Erythronium dens-canis)



bereits beginnt auch eine weitere Gattung der Liliengewächse
zu blühen: die Tulpen. Die hier gezeigten Arten kommen
alle wild in Zentralasien vor, sind also keine Züchtungen.
Hier Tulipa polychroma.
Tulipa undulatifolia



Tulipa bifloriformis

Tulipa kaufmanniana

Tulipa schrenkii

eine Art aus der Gattung der Schachblumen, die auch zu den
Liliengewächsen gehören. Hier die Zwerg-Kaiserkrone
(Fritillaria raddeana)


auch in einem der Schauhäuser angetroffen:
eine Lerchensporn-Art (Corydalis ledebouriana),
die bei uns nicht vorkommt.


draussen blüht das Zytröseli (Tussilago farfara) und....



Hallers Anemone (Pulsatilla halleri).......
in ihrem flauschigen Pelz.



An ihr kann sich der Blumenwanderer nicht sattsehen.


auch die BoGa-Katze scheint an den Anemonen Gefallen zu finden.


der Aspekt der Grasflächen hat sich seit dem letzten Besuch gewandelt, ....

denn nun herrscht der Schneestolz (Chionodoxa luciliae)....
mit seinen blauen Sternen vor.